Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten (m/w/d)
Nicht jeder Job verändert Perspektiven. Dieser schon.
Im Justizvollzugsdienst übernehmen Sie mehr als nur Verantwortung für Sicherheit.
Sie begleiten den Alltag von Menschen, die oft den Halt verloren haben.
Sie bringen sich ein, wo andere sich abwenden. Klar, verlässlich – und mit offenem Blick.
Was Sie hier tun, macht einen Unterschied. Für andere. Und für Sie selbst. Ein Beruf mit Sinn und Perspektive.
Vielseitig, verantwortungsvoll, sinnstiftend
Als Justizvollzugsbeamtin oder -beamter übernehmen Sie eine besondere Aufgabe: Sie begleiten Menschen in einer besonderen Lebenssituation – mit klarer Haltung, Gesprächsbereitschaft und mit sicherem Gespür für das, was gerade gebraucht wird.
Im Stationsdienst gestalten Sie den Tagesablauf mit, begleiten Inhaftierte zu Terminen, führen Gespräche, klären Konflikte – und sorgen dafür, dass Regeln eingehalten werden. Dabei sind Sie sichtbar, ansprechbar und präsent. Sie prägen das Zusammenleben im Vollzug – jeden Tag.
Im engen Miteinander mit Kolleginnen und Kollegen aus Sozialdienst, Verwaltung, Medizin und psychologischer Betreuung arbeiten Sie daran, das Leben im Vollzug professionell und menschenorientiert mitzugestalten.
Ihre Persönlichkeit zählt.
Das fachliche Wissen für den Berufsalltag im Justizvollzug lernen Sie bei uns. Worauf es von Anfang an ankommt, ist Ihre Persönlichkeit.
Diese Eigenschaften sind besonders wichtig für Ihre tägliche Arbeit:
Sie handeln zuverlässig und übernehmen im Team gern Verantwortung.
Sie kommunizieren klar – auch dann, wenn es herausfordernd wird.
Sie bleiben ruhig und lösungsorientiert, wenn andere laut werden.
Sie gehen offen auf Menschen zu, die Struktur und Unterstützung brauchen.
Sie sind bereit, im Schichtdienst zu arbeiten – auch an Wochenenden und Feiertagen.
Was Sie für den Einstieg mitbringen
- Sie sind am Einstellungstag mindestens 18 und höchstens 40 Jahre alt.
(Ausnahme: Soldatinnen und Soldaten nach § 9 Abs. 8 bzw. § 13 Soldatenversorgungsgesetz) - Sie verfügen über einen Realschulabschluss oder einen Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung.
- Sie besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit oder die eines EU-Mitgliedstaates.
- Sie besitzen einen Führerschein der Klasse B oder erwerben ihn spätestens bis zum Ende der Ausbildung.
- Sie sind gesundheitlich für die Arbeit im Justizvollzugsdienst geeignet.
- Ihr Führungszeugnis enthält keine Eintragungen.
- Sie bekennen sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und leben in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen.
Theorie, Praxis und echtes Teamwork
In Ihrer zweijährigen Ausbildung wechseln sich mehrwöchige Theorieblöcke am Ausbildungszentrum Bobritzsch mit Praxisphasen in Ihrer Ausbildungsanstalt ab. So lernen Sie nicht nur, wie der Vollzug funktioniert – Sie gestalten ihn von Anfang an mit.
In der Theorie lernen Sie:
- die rechtlichen Grundlagen, die für Ihre Arbeit im Vollzug wichtig sind – vom Beamten- bis zum Strafvollzugsrecht
- wie der Alltag im Justizvollzug funktioniert
- wie Sie Gespräche klar und respektvoll führen – auch in anspruchsvollen Situationen
- wie Sie sicher auftreten und souverän bleiben
In der Praxis erleben Sie:
- wie der Haftalltag strukturiert wird – und welche Rolle Sie dabei übernehmen
- wie man im direkten Kontakt mit Inhaftierten kommuniziert, begleitet und Grenzen setzt
- wie Sie immer mehr Aufgaben übernehmen – mit klarer Rolle und wachsendem Handlungsspielraum
- wie Sie im Team wachsen – mit Rückhalt und Anleitung durch erfahrene Ausbilderinnen und Ausbilder
Kurz gesagt:
Sie werden Teil des Alltags – und lernen dabei genau das, was Sie später brauchen.
Ihr Einstieg mit sicherem Einkommen
Schon während Ihrer zweijährigen Ausbildung im Justizvollzugsdienst erhalten Sie eine attraktive Besoldung im Beamtenverhältnis auf Widerruf – mit klar geregeltem Einkommen, Zusatzleistungen und sozialer Absicherung.
Anwärtergrundbesoldung 1.528,41 € brutto monatlich (Stand: 1. Februar 2025)
Bei Vorliegen der Voraussetzungen zur Zahlung des Anwärtersonderzuschlags erhalten Sie zusätzlich:
764,21 € oder 1.069,89 € brutto monatlich
Mehr Informationen finden Sie hier.
Weitere mögliche Zuschläge:
| Zuschlag | Betrag (brutto) |
| Familienzuschlag (verheiratet) | 271,90 € |
| Familienzuschlag je 1. und 2. Kind | 271,90 € |
| Familienzuschlag ab dem 3. Kind/je Kind | 773,90 € |
| Vollzugszulage (ab 2. Ausbildungsjahr) | 75,00 € |
| Vollzugszulage (ab 3. Dienstjahr) | 150,00 € (nach Ausbildungsende) |
| Schicht-/Wochenend-/Feiertagszuschläge | je nach Einsatz |
Hinweis: Der Anspruch auf Familienzuschlag kann sich ändern, wenn beide Partner berechtigt sind.
Unverbindliche Beispielrechnung:
Verheiratet, 1 Kind, mit Anwärtersonderzuschlag 50% im ersten Ausbildungsjahr
| Anwärtergrundbesoldung | 1.528,41 € |
| Anwärtersonderzuschlag (50%) | 764,21 € |
| Familienzuschlag (verheiratet) | 271,90 € |
| Familienzuschlag (1 Kind) | 271,90 € |
| Gesamt | 2.836,42 € (brutto) |
| netto bleiben (StKl IV): | ca. 2.449,73 € |
(Zuschläge für Schicht-, Wochenend- oder Feiertagsdienste wurden in der Berechnung nicht berücksichtigt.)
Zusätzlich: Kostenfreie Krankenversorgung
Als Beamtin oder Beamter im Justizvollzugsdienst profitieren Sie von der beitragsfreien Heilfürsorge des Freistaates Sachsen. Außerdem sind Sie nicht renten- und arbeitslosenversicherungspflichtig.
Anspruchsberechtigte Familienangehörige (z. B. Kinder, Ehepartner/innen) sind darüber hinaus beihilfeberechtigt und erhalten einen Teil der Kosten für medizinische Versorgung erstattet.
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung steigen Sie in die Besoldungsgruppe A 7 ein – mit regelmäßigen Entwicklungsmöglichkeiten bis zur A 9Z.
Kurz gesagt:
Sie investieren in Ihre Zukunft – wir investieren in Sie.
Nach der Ausbildung kann Ihre Laufbahn in einer der Justizvollzugsanstalten des Freistaates Sachsen beginnen. Wo genau? Das hängt vom Bedarf, Ihren persönlichen Voraussetzungen – und wenn möglich – auch von Ihren Wünschen ab.
In Sachsen gibt es zehn Vollzugseinrichtungen, verteilt über das gesamte Bundesland – vom Erzgebirge bis in die Oberlausitz, vom Großraum Leipzig bis in den ländlichen Raum.
JVA Bautzen
JVA Chemnitz (Frauenvollzug)
JVA Dresden
JVA Görlitz
JVA Leipzig (mit Vollzugskrankenhaus)
JSA Regis-Breitingen (Jugendstrafvollzug)
JVA Torgau
JVA Waldheim
JVA Zeithain
JVA Zwickau
Der Einstieg in den Justizvollzugsdienst des Freistaates Sachsen beginnt mit Ihrer Online-Bewerbung über das zentrale Bewerbungsportal des Ausbildungszentrums Bobritzsch.
Bewerbungszeitraum: jedes Jahr von Juni bis Ende Januar – für den Ausbildungsstart im folgenden September.
Nach Sichtung Ihrer Unterlagen durchlaufen Sie ein mehrstufiges Auswahlverfahren, in dem wir Sie als Person kennenlernen und Ihre Eignung für den Beruf prüfen:
1. Zentraler Auswahltest
Am Ausbildungszentrum Bobritzsch absolvieren Sie einen Test zu logischem Denken, Konzentrationsfähigkeit und Allgemeinwissen.
2. Online-Interview
In einem strukturierten Videogespräch beantworten Sie Fragen zu Motivation, Werten und Ihrem Umgang mit Alltagssituationen.
3. Auswahlgespräch & Rollenspiel
In einer Justizvollzugsanstalt nehmen Sie an einem persönlichen Gespräch mit Assessment-Elementen teil. Geprüft werden u. a. Sozialkompetenz, Belastbarkeit und Ihr Verhalten in realitätsnahen Situationen.
4. Ärztliche Tauglichkeitsuntersuchung
Beim vollzugsärztlichen Dienst in Leipzig wird Ihre gesundheitliche Eignung für den Justizvollzugsdienst geprüft.
Ihre Zusage & Ausbildungsstart
Wenn Sie alle Auswahlstufen erfolgreich durchlaufen und die formalen Voraussetzungen erfüllen, erhalten Sie im Juni – abhängig vom Rangplatz – Ihre verbindliche Einstellungszusage.
Im September beginnt Ihre zweijährige Ausbildung im Beamtenverhältnis auf Widerruf – offiziell mit der Aushändigung Ihrer Ernennungsurkunde.
Noch Fragen?
Bei Fragen zur Bewerbung, zum weiteren Auswahlverfahren und zur Ausbildung können Sie sich gern an das Ausbildungszentrum Bobritzsch, Fachbereich Justizvollzug, wenden:
Telefon: 037325 22 224
E-Mail: bewerbung-justizvollzug@abzb.justiz.sachsen.de
