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Jurist/in im sächsischen Justizvollzug – Verantwortung für mehr als Akten

Als Juristin oder Jurist im Justizvollzug übernehmen Sie Leitungsaufgaben und gestalten Entscheidungen im Bereich Vollzug, Personal und Organisation maßgeblich mit. Sie sind direkt an zentralen Prozessen beteiligt und prägen die tägliche Arbeit der Anstalt.

Übernehmen Sie Verantwortung und gestalten Sie aktiv mit – in einem anspruchsvollen, vielseitigen Umfeld!

Juristinnen und Juristen im Justizvollzug übernehmen eine Vielzahl von verantwortungsvollen und vielseitigen Aufgaben, die sowohl rechtliche als auch administrative, organisatorische und oft auch soziale Aspekte betreffen.

Sie bearbeiten Anträge und Beschwerden der Gefangenen, setzen sich mit Eingaben und Petitionen auseinander und fertigen Stellungnahmen und Schriftsätze, die sich an Gefangene, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Gerichte, die Aufsichtsbehörde und andere Behörden richten.

Neben den Belangen der Inhaftierten bearbeiten Sie beamtenrechtliche Disziplinarverfahren sowie sonstige dienst-, zivil- und arbeitsrechtliche sowie verwaltungsgerichtliche Angelegenheiten und beraten alle Bereiche im Hinblick auf juristische Fragestellungen. 

Ergänzend wirken Sie in einer Führungsposition auch bei Aufgaben wie der Personal- und Sachausstattung, dienstrechtlichen Angelegenheiten, Beurteilungen sowie der Haushaltsplanung und bei Bauangelegenheiten mit.

Der Justizvollzug ist ein vielseitiges und anspruchsvolles juristisches Arbeitsfeld, das weit über „klassische“ juristische Tätigkeiten hinausgeht. Wer sich für die Arbeit in diesem Bereich entscheidet, übernimmt Verantwortung an der Schnittstelle von Recht, Gesellschaft und Individuum. 

Im Justizvollzug erleben Jurist/innen, wie rechtliche Entscheidungen direkt auf den Alltag von Inhaftierten wirken. Ob es um Vollzugslockerungen, Disziplinarmaßnahmen oder Fragen der Entlassungsvorbereitung geht – juristische Entscheidungen sind hier nicht abstrakt, sondern haben konkrete Auswirkungen auf den Lebensweg einzelner Menschen.

Die Arbeit erfordert mehr als juristische Fachkompetenz: Psychologische, soziale und ethische Fragestellungen fließen in die Entscheidungsfindung ein. In interdisziplinären Teams wirken Jurist/innen aktiv an Behandlungs- und Vollzugsentscheidungen mit. Dabei agieren sie in einem Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Freiheitsrechten und Resozialisierungsauftrag. Sie treffen Entscheidungen mit Tragweite – sowohl für die betroffenen Personen als auch für die Gesellschaft.

Jurist/innen sind häufig Mitglieder des Leitungsteams und nehmen Führungsaufgaben wahr. In einer Umgebung, in der rund um die Uhr, sieben Tage die Woche unvorhergesehene Ereignisse eintreten können, sind schnelle und klare Entscheidungen oft notwendig – auch zu ungewöhnlichen Zeiten. Sie führen Menschen, die wiederum andere Menschen führen, und sind für die operative Steuerung und Überwachung komplexer Prozesse verantwortlich. Dies erfordert herausragende Organisationsfähigkeit, analytisches Denken sowie interdisziplinäres Handeln. 

Der Justizvollzug ist ein vielschichtiges System, dessen Tagesgeschäft oft durch spontane Vorkommnisse geprägt ist. Flexibilität und die Fähigkeit, auch unter Druck zu handeln, sind unverzichtbar. Ihre Arbeit wird durch Politik, Medien und die Aufsichtsbehörden beeinflusst, was ein sensibles und strategisches Vorgehen erfordert.

  • Laufbahnbefähigung für die Laufbahngruppe 2 Einstiegsebene 2, Fachrichtung Justiz (Juristin / Jurist) mit einer überdurchschnittlichen juristischen Leistungsfähigkeit, die entweder in beiden juristischen Prüfungen mit der Note "befriedigend" oder in der Summe über beide Prüfungen mit mindestens 13 Punkten zum Ausdruck kommt (zwingend erforderlich)
  • im Rahmen des Schwerpunktebereichsstudiums erworbene vertiefte Fachkenntnisse im Bereich des Strafrechts bzw. des Strafvollzugsrechts und der Kriminologie sind von Vorteil
  • Führungserfahrungen sind für den Direkteinstieg in eine Leitungsposition wünschenswert
  • ausgeprägte Fähigkeit zur Arbeit in einem multiprofessionellen Team, Kreativität, Durchsetzungsvermögen sowie überdurchschnittliches Engagement
  • ein sehr gutes Gespür für ein situationsangemessenes Verhältnis von Nähe und Distanz

Sie haben die Möglichkeit, während eines Praktikums oder als Station im Referendariat die Tätigkeit im Justizvollzug direkt bzw. in der Abteilung IV (Justizvollzug, Soziale Dienste der Justiz, Justizbau) des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz (SMJus) kennenzulernen. Dazu richten Sie eine Anfrage an die jeweilige Anstalt oder an das Referat IV.1 im SMJus. 

Stellen für Juristinnen und Juristen werden direkt vom SMJus auf mach-was-wichtiges.de ausgeschrieben. Aufgrund der überwiegend hoheitlichen Aufgaben ist eine Verbeamtung bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen vorgesehen. Der Einstieg erfolgt klassisch im Rahmen einer Neueinstellung oder auch einer Umsetzung bei bereits verbeamteten Juristinnen und Juristen. 

Folgende Positionen werden durch Juristinnen und Juristen im Justizvollzug besetzt:

  • Juristische/r Mitarbeiter/in ohne Führungsaufgaben
  • Vollzugsabteilungsleitung
  • Vollzugsleitung
  • Anstaltsleitung

Im Rahmen der Personalentwicklung und zur Erhöhung der Verwendungsbreite bekommen Sie die Möglichkeit, in verschiedenen Justizvollzugsanstalten des Freistaates Sachsen sowie beim SMJus in Abteilung IV Erfahrungen in Vorbereitung auf höherwertige Tätigkeiten zu sammeln. Zudem gibt es die Möglichkeit, als nebenamtliche Lehrkraft in der Ausbildung der Justizvollzugsbeamtinnen und -beamten am Ausbildungszentrum Bobritzsch tätig zu werden.

Die Eingruppierung nach dem TV-L erfolgt in Abhängigkeit Ihrer persönlichen Voraussetzungen und der zu besetzenden Stelle. Bis zur Übernahme in ein Beamtenverhältnis erfolgt die Eingruppierung nach Entgeltgruppe 14 TV-L. Nach ca. 6 Monaten ist eine Verbeamtung in Besoldungsgruppe A 13 SächsBesG unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe (Ernennung zur Regierungsrätin/zum Regierungsrat) vorgesehen. Eine finanzielle Entwicklung ist im Rahmen von Beförderungen nach SächsBG vorgesehen, je nach Position ist eine Entwicklung bis B3 möglich (Direktor/in der JVA mit mehr als 700 Haftplätzen).

Darüber hinaus erhalten Sie:

  • eine Vollzugszulage ab dem zweiten Einsatzjahr in Höhe von 75,00 Euro und ab dem dritten Einsatzjahr in Höhe von 150,00 Euro

  • eine tarifliche Jahressonderzahlung nach dem Tarifvertrag der Länder (so genanntes Weihnachtsgeld) 

  • vermögenswirksame Leistungen und eine betriebliche Altersvorsorge (VBL).

Justizvollzugsanstalt Bautzen
Justizvollzugsanstalt Dresden
Justizvollzugsanstalt Chemnitz
Justizvollzugsanstalt Görlitz
Justizvollzugsanstalt Leipzig mit Krankenhaus
Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen
Justizvollzugsanstalt Torgau
Justizvollzugsanstalt Waldheim
Justizvollzugsanstalt Zeithain
Justizvollzugsanstalt Zwickau

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung (Lebenslauf, Nachweis des Studienabschlusses, Kopien von Zeugnissen, Beurteilungen und Weiterbildungsnachweisen), insbesondere auch von Frauen, per E-Mail an job-vollzug@smj.justiz.sachsen.de.

Noch Fragen?

Die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in der Organisationseinheit Personalgewinnung und -bindung für den sächsischen Justizvollzug freuen sich, Ihre Fragen zu beantworten. Senden Sie uns eine E-Mail an OEPGB-Vollzug@justiz.sachsen.de.